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Cake day: November 10th, 2024

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  • Neenee, wir bleiben bitte beim Stänkern und lesen bitte auch den nächsten Abschnitt:

    Auto und Rad prallten zusammen. Die Fahrradfahrerin verletzte sich durch den Zusammenstoß leicht und wurde in ein Krankenhaus gebracht.

    Damit ist zwar die Verantwortung für das Übersehen bei der Autofahrerin, der Zusammenprall aber als schicksalshaft gewertet und die Verantwortung für die Verletzung der Radfahrerin zugeschustert worden.

    Wer immer den Artikel geschrieben hat, hat sich – wie ich finde erfolgreich – um einen lebendigen, spannenden und flüssigen Stil bemüht, dabei aber leider die Kausalitäten und Verantwortlichkeiten auf den Kopf gestellt.








  • Ich bin ja Anhänger von Dr. Mayhill aus Großbritannien. (It’s Mitochondria, not Hypochondria). Ihre Ideen sind zwar nicht in multiplen mutizentrischen randomisierten plazebokontrollierten Studien metaanalysiert worden, machen für mich aber viel Sinn.

    Ihre Idee ist, dass z.B. Carnitin toll ist, weil mehr Carnitin => mehr Carnitinphosphat => mehr Phosphorylisierung von ADP zu ATP möglich, aber wo krieg ich ADP her? Ohne ADP bringt Carnitin nix. Und in der ADP-Synthese scheint die Ribosesynthese und Thiamin ein Knackpunkt, also brauche ich auch noch Ribose und Vitamin B3. Und so weiter - insgesamt ist das ein Cocktail mit Ribose 5g, Carnitin 3g, Co-Enzym Q 200 mg, Magnesium 400 mg und zwei B-Vitaminen - ich glaube B3 und B12?

    Meine Erfahrung war, dass jede Substanz ein bisschen gebracht hat. Nicht viel, aber spürbar. Der gesamte Cocktail hat dann schließlich etwas Entscheidendes gebracht.

    Und dazu kommt natürlich die symptomatische Behandlung von POTS, hyperadrenerger Dysregulation, subklinischer Herzinsuffizienz, Hormonimbalance, Insomnie und so weiter, muss man im Einzelfall sehen. Ich hab ein Jahr gebraucht, bis dieser Cocktail und die Begleitmedikation einigermaßen stand und ich mich halbwegs stabilisiert hatte.

    Jetzt bringen mir Kaffee, Methylphenidat oder Muskatnuss auch wieder was als Aktivierung - im Nadir war das Zeug alles Gift. Und egal wie gut es mir mal gehen mag - alle Reduktionsversuche sind bisher im Crash gelandet, und überfordern tue ich mich auch immer noch regelmäßig.

    Nikotin könnte vielleicht als add-on was bringen. Wobei ich mich, glaube ich, nicht traue…



  • Hängt davon ab, worauf Du Dich beziehst.

    cancellaria (-ae, -ae, -am, -a, -a, -ae, -arum, -is/-abus, -as, -is/-abus, -ae), die Kanzlerin, ist A-Deklination,
    cancellarius (-i, -o, -um, -o, -e, -i, -orum, -is, -os, -is, -i), der Kanzler, ist O-Deklination.

    Das merkt man am Themenvokal der Endungen, vor allem, wenn man das ursprüngliche Paradigma bedenkt:

    Die ursprünglichen Kasusendungen waren, wenn ich mich recht entsinne:
    Nominativ: -s/ -ī
    Genitiv: -is/ -sōn
    Dativ: -i/ -īs
    Akkusativ: -m/ -s
    Ablativ: -d/ weiß ich nicht
    Vokativ: weiß ich nicht

    Mit a und ein bisschen Nuscheln gab das dann:
    -as/ -aī => -a/ -ae
    -ais/ -asōn => -ae/ -arum
    -ai/ -aīs => -ae, -īs
    -am/ -as => -am/ -as
    -ad/ -a? => -ā/ -īs

    Und mit o:
    -os/ -oī => -us/-ī
    -ois/ -osōn => -ī/ -orum
    -oi/ -oīs => -ō/ -īs
    -om/ -os => -um/ -os
    -od/ -o? =< -ō/ -īs

    Latein wird super regelmäßig, wenn man die Regeln nur kompliziert genug macht.


  • Danke für den Hinweis – ich hab noch nie über die Ethymologie von “to cancel” nachgedacht, und es hat tatsächlich die gleiche Wurzel wie Kanzler!

    cancer heißt wohl ursprünglich “Gitter”, und ein Krebs ist wohl in den Augen der Römer so eine Art “Gittertier” gewesen.

    Die andere Richtung ist dann cancella (dt Kanzlei) = Gitter => cancellarium = abgegitterter Raum => cancellarius (dt Kanzler) = der im Raum hinter dem Gitter arbeitet, und cancellare (as-n-k to cancel) = mit einem Gitter versehen => Text mit einem Gitter durchstreichen.

    Wieder etwas unnützes Wissen erworben, der Tag hat sich gelohnt!




  • Das wäre habemus cancellarias – wir brauchen nach “wir haben” den Akkusativ, nicht den Genitiv. es sei denn, wir hätten nur einen Teil von etwas, nicht das Ganze.

    Der Genitiv Plural feminin ist -arum, das -i- macht die Morphemtrennung zu cancer-ll-ari-us, also silbengetreu zu Krebs-chen-isch-er. Warum die Römer die Absperrgitter, hinter denen Beamte saßen, “Krebschen” genannt haben, weiß ich nicht, aber gerade mal 2000 Jahre Sprachentwicklung und hasdunichgehört haben wir Kanzlei und Kanzler:in.

    Sorry, aber manchmal leide ich unter Klugdurchschiss… Oder vielleicht eher meine Mitmenschen?