Wer in Schweden einen Porno-Clip auf OnlyFans nach eigenen Wünschen bestellt, macht sich künftig strafbar. Das neue Gesetz missachtet Grundrechte wie Berufsfreiheit und sexuelle Selbstbestimmung, führt zu mehr Überwachung - und schadet letztlich allen. Ein Kommentar.
Du redest schon sehr schwammig gerade.
Also, ich kann mich auf jeden Fall nicht dafür entscheiden, wo ich meine Arbeit mache, wenn mein AG von mir verlangt, ins Büro zu fahren. Wenn mein AG sagt “decke dieses Dach in München”, dann wird er stinkig, wenn ich mein Dach in Nürnberg decke. Also einen gewissen Grad an Entscheidungskraft über “[d]einen Körper” (über was auch sonst?) Gibst du schon ab. Dass die nicht absolut vollständig ist (ich also kein rechtlicher Sklave bin): geschenkt.
Aha! Da hast es ja selber schon entdeckt: für einen Buchhalter wäre Klo putzen also nicht “zumutbar”, aber für die Reinigungskraft ja offensichtlich schon. Oder müssen wir jetzt verbieten, Reinigungsarbeit zu kaufen, weil Klo putzen nicht “zumutbar” ist.
Also, das Sexarbeity hat ja immernoch die Möglichkeit, zu bestimmen, was für es “zumunbar” ist, oder eben nicht. Die Putzkraft wird auch dafür bezahlt, vollgekackte Klos zu putzen. Ist für viele auch nicht “zumutbar”, ebenso wie für viele vermeintlich sexuelle Leistungen nicht zumutbar sind.
Komplett sachfremd für die Diskussion.
Stimmt schon: der Artikel kritisiert nicht den Kapitalismus als Verursacher von Lohnarbeit. Aber das hat deine Kritik ja auch nicht beinhaltet.
Wenn man über die Regulierung von Sexarbeit redet, muss mann auch über Zwangsprostitution reden. Die Frage, wie Menschen vor dieser Ausbeutung geschützt werden können, ist essentiell und muss bei allen Formen von Sexarbeit mitbetrachtet werden. Dabei gibt es gute Argumente, warum das schwedische Modell im analogen Raum nicht sinnvoll ist. Diese kann man aber nicht pauschal auf den Digitalen Raum übernehmen.
Laut dem Artikel nicht unbedingt, da der finanzielle Zwang dort auch thematisiert wird. In Fällen von Zwangsprostitution sowieso nicht.
Dann würde ich aber auch sehr viel Wert auf das legen, was die Sexarbeitys selbst zum Thema zu sagen haben. Ich hab’s nicht gern, wenn moralistische Politikys über die Köpfe von Betroffenen hinweg Verbote erlassen, die angeblich in Ihrem Interesse seien.
Also, ich persönlich muss das Geld schon sehr nötig haben, bevor ich vollgekackte Klos putze. Der finanzielle Zwang ist im Kapitalismus immer vorhanden. Es verkauft ja keiner zum Spaß seine unwiderbringliche Lebenszeit.
Stimmt: Sklaverei und Lohnarbeit sind unterschiedlich.