Papst Franziskus verstand es in einzigartiger Weise, Brücken zu bauen – zwischen Religionen, Kulturen und verfeindeten Parteien. Von Anfang an lag ihm der interreligiöse Dialog am Herzen. Er suchte die Begegnung mit anderen christlichen Konfessionen ebenso wie mit den Weltreligionen außerhalb des Christentums. Den jüdisch-christlichen Dialog förderte er mit warmherziger Freundschaft; zugleich streckte er die Hand aus zu den Muslimen, zu Hindus, Buddhisten und allen Menschen guten Willens. Unvergessen bleibt das historische Dokument der Brüderlichkeit, das er gemeinsam mit einem Großimam unterzeichnete – ein Zeichen dafür, dass dieser Papst die Geschwisterlichkeit aller Menschen über Religionsgrenzen hinweg betonte. Er verkörperte die Hoffnung, dass Religion nicht trennen, sondern verbinden kann. Durch sein Beispiel und seine Worte wurden Vertrauen und Verständnis zwischen den Glaubensgemeinschaften gestärkt. Er baute Brücken der Versöhnung, wo vorher Gräben des Misstrauens waren, und war somit tatsächlich ein globaler Brückenbauer, wie wir ihn nur selten erleben durften. Als erster lateinamerikanischer Papst hat Franziskus die Herzen von Katholiken wie Nicht-Katholiken berührt. Im Namen des Deutschen Bundestages verneige ich mich in Trauer und Respekt vor dem Lebenswerk dieses Papstes. Eine ausführliche Würdigung finden Sie auf der Internetseite des Deutschen Bundestages unter www.bundestag.de