• Latschenkiefer@feddit.org
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    1 day ago

    Der Artikel an sich schlägt leider in die selbe Richtung wie es schon immer der Fall war und framed Herkunft & Religion der Kinder über sozioökonomischen Hintergrund.

    Herkunft und Religion sind hier schon zentral. Armut ist zwar auch ein wichtiger Faktor, aber eher ein allgemeiner Beschleuniger von extremen Ideologien, als deren Ursache. Was die Herkunft betrifft, muss man da halt differenzieren. Das hat nichts mit der Ethnie, der Hautfarbe oder so zu tun. Aber es hat sehr wohl etwas damit zu tun, dass diese Kinder nie wirklich deutsch geworden sind. Und damit meine ich nichts weiter, als dass sie sich zu einem demokratischen Weltbild bekennen und sich als Teil dieser Gesellschaft verstehen. Nicht als Gegensatz dazu. Diskriminierung und Ausgrenzung durch hier lebende Menschen ist da sicherlich auch ein ausschlaggebender Faktor gewesen sein, aber es liegt vor allem an ihrem antidemokratischen und antiwestlichen Weltbild.

    • CelestialMittens@feddit.org
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      16 hours ago

      Diskriminierung und Ausgrenzung durch hier lebende Menschen

      …erleben im Umfeld solcher Brennpunktschulen wenn, dann die Deutschen Kinder. Meine Partnerin arbeitet an einer Grundschule in Moabit; damit, was die paar wenigen Deutschen Kinder da abbekommen, könnte man gleich nochmal ein paar Artikel füllen.

      • fantasty@programming.dev
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        4 hours ago

        Ja und ich war auf so einer Schule „Brennpunkt“Schule. Stimmt schon dass deutscher dort ne Beleidigung ist. Wenn du dich jetzt fragst wie es dazu kommen konnte, dann weil vom Ali schon die Eltern hier geboren sind und selbst hier in der linken Bubble er als Ausländer gesehen wird. Und so blöd ist der Ali auch nicht dass er nicht merkt, dass er niemals als gleichwertig gesehen wird. Also grenzt er sich ab.

        Ist für deine Partnerin sicherlich alles schockierend weil sie das nicht so kennt, aber sie kann ja dann wieder nach Hause gehen und sich notfalls einen neuen Job suchen. Ali kann aber nicht plötzlich blond sein und Patrick heißen.

        Für Patrick der als „scheiß Deutscher“ beleidigt wird tut es mir übrigens auch leid, denn Patrick ist auch nur ein Kind. Man kann nur hoffen dass er nicht zum Nazi wird, habe ich leider auch erlebt. Patrick wird aber dann später die Wohnung bekommen weil er Patrick und nicht Ali heißt und den Job genauso. Und Patrick wird auch niemals gedroht werden, dass man ihn nach Afrika „remigriert“ wird.

        Was dem Lehrer hier passiert, ist eine absolute Katastrophe und totales Systemversagen. Daraus jetzt eine Diskriminierungsolympiade zu machen und sich auf einmal für die sozial schwachen einsetzen, wenn sie den richtigen Namen und das richtige Aussehen haben ist einfach nur heuchlerisch.

        Die „Hartzerinnen“ und „Asis“ gehen dieser Gesellschaft auch sonst am Arsch vorbei und dass die genauso keinen Zugang zu Bildung und Perspektive haben ist dir auch scheißegal, Hauptsache du kannst sagen dass irgendwelche Alis und Mohammads Deutscher als Beleidigung benutzen.

        Denn im Endeffekt können sowohl Ali als auch Patrick später dann nicht einfach mal aufs Gymnasium wechseln und nach Australien zum Work & Travel nach dem Abi gehen und Praktikum in London machen und Auslandssemester in Spanien. Sondern die versuchen auch einfach nur beide zu überleben und nicht zum „Opfer“ zu werden damit sie selbst nicht ausgegrenzt und verprügelt werden.

        Wenn’s dich wirklich kümmern würde dann setze dich lieber dafür ein, dass Schulen ordentlich finanziert werden, dass dort mehr Sozialarbeiterinnen eingestellt werden, dass den Kindern Rahmenbedingungen und Perspektiven geboten werden in denen sie sich nicht gezwungen sehen, in solche Gruppendynamiken einzusteigen. Und auch dein eigenes Weltbild überdenken, in dem du glaubst, jemand der in 3. Generation hier lebt würde dir irgendwas schulden, z.B. „Integration“, nur weil er keinen deutschen Namen und nicht blond & blauäugig ist.

        Aber dann müsste man ja selbst als privilegierter Mensch Verantwortung übernehmen und sich eingestehen, dass die sozial schwachen dieser Gesellschaft völlig egal sind und dann müsste man was dagegen tun. Stattdessen kann man es ja einfach auf Herkunft und Religion schieben und dann ist ja alles gut, weil die anderen schuld sind.

    • hendrik@palaver.p3x.de
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      18 hours ago

      Ja, ich denke es ist ziemlich offensichtlich, dass die hier beschriebenen Kinder sich nicht als Teil dieser Gesellschaft verstehen und sich nicht zu dem demokratischen (und vielleicht offenen) Weltbild bekennen, was eigentlich der zugrundeliegende Konsens unserer Gesellschaft sein muss.

      (Edit: Ich glaube aber die Frage ist eher, wie kommt es dazu, wie verstärkt es sich, warum versagt die Gesellschaft, die Schule… lässt hier sowohl Kinder als auch deren Lehrer im Stich… Ich kann jedenfalls aus meinem besser situierten Umfeld berichten, dass relogiöse Eltern nicht automatisch zu fanatischen Kindern führen. Ich kenne da genug Gegenbeispiele.)

    • fantasty@programming.dev
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      20 hours ago

      Ja Herzlichen Glückwunsch, du bist Teil des Problems. Du veranschaulichst perfekt das typische, latent rassistische Weltbild des Durchschnittsakademikers der leider auch das Lehrpersonal an den meisten Schulen stellt. Leider kamen auf jede gute Lehrerin 2-3 Leute wie du bei denen Leute wie ich keine Chance hatten.

      Bevor mir jetzt jemand was von Opferrolle etc. unterstellt, mich betrifft das alles nicht mehr persönlich. Du kannst mir noch so sehr erzählen das hätte für dich alles nichts mit gar nichts zutun aber wenn der seltene Fall eintritt, dass jemand das System von Hauptschule bis Postdoc einmal durchgegangen ist so wie ich dann entwickelt man ein Auge für gewisse Dinge.